Berliner Taekwon-Do Besuch im Kang Center in Hamburg
Kup-Prüfung in Hamburg
Freitag 06. April 2018
Der Bus nach Hamburg fährt in die Haltestelle ein. Yourim, Christoph und Lulu steigen in den Bus und sichern sich die ganze Rückbank. Janek, wo bleibt er nur. Jeder zückt das eigene Handy raus und schreibt ihm. Nach kurzer Zeit lässt sich auch Janek auf der Rückbank nieder. “Was stresst ihr denn so rum? Eine Viertelstunde vor Abfahrt anwesend sein ist doch nicht spät. Was kann ich dafür, wenn ihr eine halbe Stunde schon vorher da seid.” Das ist wohl die Aufregung für das Trainingswochenende und die bevorstehende Prüfung.
Hyunju ist schon in Hamburg und macht das Freitagstraining schon mit. Im Bus ist die Aufregung der Prüflinge zu spüren. Christoph und Lulu konnten die Woche davor nicht zum Training, daher tauschen sie sich mit Janek und Yourim aus, was der Meister für die Gelb- und Grüngurt-Prüfung angekündigt hat. Abends in Hamburg angekommen demonstriert Janek vor dem Verabschieden noch die Sprünge, die prüfungsrelevant sind, um seine Erklärungen im Bus nochmals zu unterstützen.
Samstag 07. April 2018
Vor dem regulären Training nimmt sich Großmeister Kang eine Stunde Zeit den fünf Prüflingen eine extra Trainingseinheit zu geben. In dieser Stunde werden die Hyongs durchlaufen, die Schläge, Blocks, Kicks und Sprünge genau korrigiert. Für die Gelb- und Grüngurt-Prüfung gibt es jeweils eine prüfungsrelevante Abfolge von Hyongs, Kombinationen, Dehnübungen und Kicks. Janek und Christoph werden auf den Grüngurt geprüft und bilden eine Gruppe. Der Prüfungsablauf von Yourim, Hyunju und Lulu ist entsprechend der Gelbgurt-Prüfung angepasst. Die einzelnen Programme der beiden Gruppen werden nacheinander durchlaufen.
Bevor die nächste Trainingseinheit für die Berliner/Innen beginnt, haben sie eine Stunde Zeit für sich, die sie in der Sonne draußen verbringen. Da Christoph und Lulu ihre Abfolge gerade bei diesem Training das erste Mal aktiv mitgelaufen sind, nutzen sie die Zeit um diese noch zu verinnerlichen, während ihnen die anderen als Souffleusen zur Seite stehen, wenn sie ins stocken kommen. Danach beginnt das Training für Jugendliche, an dem die fünf Berliner/Innen ebenfalls teilnehmen. Der Schwerpunkt in diesem Übungsblock besteht darin die fünf verschiedenen Kombinationen von Einschrittkampf als Partnerübung auszuführen. Im Anschluss darauf folgt ein Anfängerkurs, in dem die Grundlagen für diesen Kampfsport zugänglich gemacht werden. Außerdem werden einige Selbstverteidigungsübungen gezeigt. Erschöpft und hungrig vom Tag freuen sich die Schüler/innen aus Berlin schon auf ihren entspannten Abend beim gemeinsamen Essen.
Nachdem alle in der Trainingseinheit nun noch die letzten Reserven aufgebraucht haben, wird noch ein Waschsalon aufgesucht, um die Doboks für den morgigen Prüfungstag zu waschen. In letzter Sekunde vor Schließung haben die Fleißigen es gerade noch rechtzeitig geschafft ihre Anzüge zu trocknen. Jetzt steht noch eins auf dem Programm: Schlafen! Denn morgen sind die fünf Schüler/innen mit Großmeister Kang um 10 Uhr verabredet, Treffpunkt: Dojang!Nichts da mit Entspannung! Zu ihrer Überraschung hat sich ihr Übungsleiter Arndt J.aus Berlin angekündigt. Er ist unterwegs nach Hamburg und wird anlässlich der morgigen Prüfung zweieinhalb Stunden Extra-Training anbieten. Nach dem Essen begeben sich die Schüler/innen zurück ins Dojang und begrüßen ihren Übungsleiter. In der Trainingseinheit betont Arndt nochmals die Wichtigkeit des korrekten Beherrschens der Grundtechniken und geht diese ausführlich durch. Dabei nimmt er Pratzen, welche in der Prüfung durch ein Brett ersetzt werden, zu Hilfe, um die präzise Anwendung einer Handkante oder eines Kicks zu üben. Jetzt wird einigen der Spruch “erst gucken, dann kicken.” bewusst, da die Pratzen doch einige Male verfehlt wurden. Die Schüler/innen sind schon sehr erschöpft, aber sie beißen ihre Zähne für die letzten Übungen zusammen. Die durchnässten Doboks sind ein Zeichen von harter Arbeit.
Sonntag 08. April 2018
Vor dem regulären Training widmet sich Großmeister Kang eine Stunde nur den Berliner Schülern/innen. Der Muskelkater vom Vortag tritt durch das intensive Aufwärmprogramm auch in den Hintergrund. Das Programm der einzelnen Gruppen wird nacheinander durchlaufen und die Sprünge und Kicks gesondert geübt. Diese werden in der nächsten Gelb-Grün-Trainingseinheit fortgesetzt. Auch am Blau-Rot-Schwarz-Training dürfen die Berliner/Innen teilnehmen.
Nach insgesamt zehn Stunden Training dürfen sich die Prüflinge beweisen. Die Blau-Rot- und Schwarzgurte schauen zu und helfen beim Halten der Bretter in den Bruchtests. Christoph und Janek beginnen parallel den ersten Teil ihres Übungsprogramms zu zeigen. Danach ist die zweite Gruppe an der Reihe ihren Ablauf durchzuführen. Anschließend laufen Christoph und Janek ihre Kombinationstechnik, in der sie ihren Bruchttest durchführen müssen. Darauf folgen Hyunju, Yourim und Lulu, die ihre Kombination zeigen. Nun werden alle einzelnd für den Bruchttest aufgerufen. Zuerst die, die zum 6. Kup geprüft werden, dann die zum 8. Kup.
Hyunju ist die erste, die ihren Bruchtest für die Gelbgurtprüfung durchführen soll. Sie beginnt mit der Kombination Nummer fünf, anschließend folgen die Kicks: Naeryeochagi, Naeryeochagi, Drehung um die eigene Achse, gesprungener Apchagi, Drehung um die eigene Achse, Bandae Dollyeochagi BRUCHTEST — KAPUTT! Und das beim ersten Mal! Hyunju steht nach ihrer Drehung stabil und schaut zum zweigeteilten Brett. Großmeister Kang bittet Hyunju sich hinzusetzen und fordert Lulu als zweite auf. Sie schafft es nicht beim ersten Mal. Sie soll sich wieder hinsetzen und Yourim wird aufgerufen, KAPUTT! Auch beim ersten Mal. Lulu versucht es wieder und wieder. Noch nie hat sie ein Brett durchtreten, denn das ist ihre erste Prüfung. Das Brett will einfach nicht durchbrechen. Ein wenig Frust, aber einen Großteil von Ehrgeiz durchströmt sie. KAPUTT!
Auch Christoph und Janek haben es geschafft. Und die neuen Gelb- und Grüngurte werden geehrt.
Hiermit wollen wir Berliner und Berlinerinnen einen herzlichen Dank an unseren Übungsleiter Arndt und unseren Großmeister Kang für ihre Zeit, ihren Einsatz und ihre Geduld aussprechen! Nach diesem lehrreichen Wochenende empfinden wir Stolz, Verbundenheit und vor allem Freude.Bevor es wieder zurück nach Berlin geht, gibt es zur Feier des Tages Burger und Bier. Stolz prosten Christoph, Janek, Hyunju, Yourim und Lulu ihre Gläser und feiern ihren Erfolg.
Autorin: Ziyan Li – „Lulu“